Das Leben - ein Sechserpack

Montags in der Filmakademie: Unsere Tutorin, Lucie P., kommt herein und erklärt, daß sie uns in Gruppen zu drei Leuten die Computer und anderen Stuff zeigen will. "Der Rest von euch bekommt eine Bedienungsanleitung für die Bolex-Kamera, die ihr dann solange lesen sollt." *tja* Ich saß von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr da rum mit einer 45-seitigen Bedienungsanleitung, die mir eh nichts gebracht hat, da wir die Kameras dazu erst nachmittags aus dem Techniklager bekommen haben. Währenddessen irgendwo anders hingehen und was anderes machen durften wir nicht. Von halb eins bis eins bekam ich dann eine interessante Führung mit Highlights wie "Und hier im Gang hängt der Feuerlöscher." Und dann sagt sie doch tatsächlich "Jetzt machen wir Mittagspause. Um drei treffen wir uns wieder." Alle anderen sind natürlich schon vor einer halben Stunde was essen gegangen, als meine Gruppe, die letzte, dran kam. Also wendet sie sich an uns drei und meint "Kann einer von euch dann um zwei die Kameras abholen? Dann können die anderen länger Mittagspause machen." Ich hab nur gesagt "Keine Chance", bin gegangen und auch nicht mehr wiedergekommen, weil ich eh ab vier arbeiten mußte.Dienstags in der Filmakademie: Wir müssen in unseren Dreiergruppen von zehn bis halb vier dreizehn Aufgaben mit den Bolex-Kameras abarbeiten - Stop Motion, Doppelbelichtungen, sowas halt. Ganze drei Minuten Filmmaterial hatten wir dafür zur Verfügung. Um halb vier soll dann Nachbesprechung sein. Gegen zwei treffen wir nen Kommilitonen in der Stadt, der den Kurs im letzten Quartal hatte. Er: "Das mussten wir auch machen. Und dann hatte niemand was auf dem Film drauf, weil Lucie vergessen hatte, uns zu sagen, daß man bei den Sachen, wo man zurückspulen muß, auch den Knopf hier vorne drücken muß, weil der Film sonst auch beim Spulen belichtet wird." Wir: "What the fuck? Welcher Knopf?" Er: "Oh, dann habt ihr die letzten vier Stunden wohl umsonst gefilmt." Die "Nachbesprechung" um halb vier sah dann so aus: Lucie hat die Filme eingesammelt, um sie entwickeln zu lassen - "Hoffentlich sind sie diesmal richtig belichtet, nicht wie beim letzten Kurs." - und hat dann die Anwesenheitsliste zum Unterschreiben rumgehen lassen. Ende Kurs.Mittwochs in der Filmakademie: Meine Kommilitonin Inga erzählt, daß sie eine Tierhaarallergie hat. Ich: "Stellt euch mal vor, wie das wäre, wenn man eine Menschenhaarallergie hätte, dann könnte man sich die Haare gar nicht mehr lang wachsen lassen, weil man sonst ständig niesen müsste." Alle anderen: *gucken mich an wie den letzten freak* Moritz: "Lasst uns das Thema wechseln." Ich: *meep*Donnerstags in der Filmakademie, nein, an der Pädagogischen Hochschule: Wir sollen um halb zehn unsere Klausur über "Grundlagen der Produktion" in der Aula der PH schreiben. Problem ist, der Raum ist anderweitig belegt. Gegen 9.40 Uhr erfahren wir dann, daß wir alle zurück zur Filmakademie müssen und um halb elf dann dort schreiben sollen. Und dort sitzen wir dann auf diesen Holzstühlen mit Armlehnen, wie ihr sie wahrscheinlich noch aus Schulzeiten kennt. Jeder bekommt eine Armlehne, die er dann an seinen Stuhl montieren soll. Natürlich gibt es nur Rechtshänderarmlehnen. Ich hab also die Wahl, mich entweder zu verrenken, damit ich rechts auf der Lehne schreiben kann, oder mich verkehrt auf den Stuhl zu setzen und dafür auf die Rückenlehne zu verzichten. Wenn ich durch die Klausur falle, dann bestimmt, weil mein Dozent meine Schrift nicht mehr entziffern konnte.Und heute habe ich komplett frei. Thank gawd. Ich konnte ausschlafen, höre jetzt gerade den Spongebob-Soundtrack und koche mir gleich Nudeln mit Käsesoße. Morgen darf ich von 12 bis 23 Uhr arbeiten.